RolfMuller - Kommentare

Alle Kommentare von RolfMuller

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    über Pay Day

    Liebe Actionfans,

    da Actionfilme mit dem Drehbuch stehen und fallen habe ich für euch hier mal das komplette Schriftstück veröffentlicht, da wisst ihr gleich ob "PAYDAY" was für euch ist oder nicht:

    "Geld her du Vogel, sonst knallts"
    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

    Wir sind hier um Kohle für unseren Chef ranzuschaffen, also her damit, sonst reißen wir euch den Kopf ab und scheißen rein"
    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

    "Wir wissen, dass die Kohle hier ist, und ihr wisst was jetzt kommt"
    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW KAWUMMSIIIIIIII

    "Wir sind völlig am Ende aber für euch Pappnasen reichts"
    KRACH SCHEPPER RUMMSBUMMS KNALL SCHEPPER BOOOOM PENG PENG BOOOM POW POW POW RIEEEEESEEEEEEENNNNNKAWUMMSIIIIIIII

    Ende.

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    • 7
      RolfMuller 18.07.2023, 11:53 Geändert 18.07.2023, 11:56

      Herrliches Old-School-Feel-Good-Creature-Feature-Kino, gedreht mit kaum ner Mark in der Tasche (naja gut immerhin 11 Mille), aber einem fetten Charmebolzen im Anschlag und einem frischen Bacon, der mit "Tremors" seinen endgültigen Durchbruch feierte. Ja, die Raketenwürmer treffen immer noch meinen Nerv und erheitern mich nach wie vor. Das liegt unter anderem daran, dass die herrlich blöde Story stets mit einem Augenzwinkern serviert wird und die Charaktere durch die Bank Laune machen. Hier nimmt sich niemand ernst, aber es wird eben auch nie zu albern. Das ist genau die Mischung, welche viele Filme vor allem aus den 80er und 90er Jahren so auszeichnen und die bis heute (zumindest bei mir) unvergleichbar funktioniert.

      Wenn die Sandmänner, unter anderem bestehend aus Kevin Bacon (als Valentine McKee), Fred Ward (als Earl Bassett) und den herrlich militanten und groß auftrumpfenden Michael Gross (als Burt Grummer) Jagd auf die Raketenwürmer machen, um diese schlafen zu schicken, geht mir doch immer wieder das Herz auf. Da wird wild rumgeballert, schön weggestorben, sinnlos rumgesandet und nebenher werden dumme Sprüche geklopft. Schön! Ich mag das sandige Setting und dieses kleine Kaff, indem sich alles abspielt (gedreht wurde in Lone Pine (Kalifornien) mit Bergen von Sierra Nevada im Hintergrund). Da hängt natürlich auch ein wenig Nostalgie dran, was meine Augen vielleicht bisweilen leicht versanden lässt. Mittlerweile gibt es ähnlich gelagerte Monsterfilme mit Witz ja zuhauf, allerdings eben selten mit dieser so ursprünglichen und authentischen Balance. Da war man tatsächlich wegweisend, auch wenn die "Gremlins" und "Critters" schon Jahre zuvor auf gelungene Weise Creature-Horror mit Humor kombinierten.

      Vielleicht lächelt der ein oder andere heutzutage nur noch müde, wenn er sich "Im Land der Raketenwürmer" befindet, ich aber lache immer noch herzhaft mit!

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        RolfMuller 11.07.2023, 15:50 Geändert 11.07.2023, 16:05

        Nachdem mir "OLD" wieder ganz gut gefallen hat, aber immer noch weit weg von seinen besten Werken war habe ich mich sehr auf den neuesten Shyamalalalalan gefreut: Nach dem Roman "The Cabin at the End of The World" von Paul Tremblay nahm sich Shya wieder mal interessanten Stoff vor. Die Ausgangslage ist durchaus spannend, indem 4 fremde Menschen eine kleine Familie in einer Waldhütte aufsuchen. Die Fremden glauben an die bevorstehende Apokalypse und benötigen um jeden Preis die Hilfe der Familie.

        Schön war es mal wieder Rupert Grint ("Harry Potter") in der Rolle als Redmond zu sehen und überraschend war es wie selbstverständlich und charismatisch hier Dave Bautista ("Der Spion von nebenan") als sanfter empathischer Riese Leonard auftritt. Letztendlich aber wollte mich keine der Figuren weder von der Familie noch von den Fremden so richtig packen, da halfen auch die Rückblenden der Familie nichts, die das Gezeigte eher durchbrachen und das ohnehin schleppende Tempo noch weiter ausbremsten. Wenn solch ein Kammerspiel funktionieren soll, müssen die Charaktere einfach mehr her- und preisgeben als es hier der Fall war. Bis auf besagten Dave Bautista war es schwer mich überhaupt in die Figuren hineinzufühlen. Zudem wirkt das gesellschaftliche Gleichnis stark überstrapaziert und aufgesetzt. Stilistisch ist das Ganze solide inszeniert aber auch so austauschbar glatt und ohne diesen düster-melancholischen Touch, den die ersten Regiearbeiten von Shya so besonders machten.

        Mehr will ich hier an dieser Stelle aber auch nicht verraten, denn dieses Ungewisse der Geschichte übt hier bis zum Ende schon noch einen gewissen Reiz aus, leider aber eben nicht mit der Intensität und emotionalen Effektivität, die ich mir erhofft hatte. Shyamalan vermag es immer noch interessante Geschichten zu wählen, aber diese eben nicht mehr mit der besonderen Klasse und Eigenständigkeit die ihn früher immer auszeichneten zu erzählen. So langsam verliert er seinen Drive.

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          Zum Dessert unseres Gourmet-Trash-Abends wurden schwer bekömmliche Donuts serviert. Die Zuckerkringel sind ja eigentlich echt süß und verputze ich hin und wieder echt gern. Hier sind diese Backbuletten aber mit fiesen scharfen Zähnen ausgestattet und machen Jagd auf dumme Menschen.

          Richtig schön schlecht getrickst, aber mit mehr Kreativität bei der Creature-Erstellung als sein geistig-behämmertes Vorbild aus der Gemüsetheke „Angriff der Killertomaten“. Das alles ist nur leider zu sehr auf Trash gebürstet. „Dumm ist der der dummes tut!“ sagte mal ein schlauer Gump. Und genau das trifft hier zu. Die Charaktere sind mit Absicht so dermaßen zuckerverkleistert in der Gehirnbackstube dass es einen auf Dauer einfach nur noch auf den Keks geht. Immerhin werden diese dann von den Donuts schön blutrünstig gekillt und angeknabbert, auch wenn hier auch noch mehr drin gewesen wäre. Zu sehr gewollter Trash mit zu wenig gelungenen Gags und zu wenig geilen Kills.

          6/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑
          6/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀

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          https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller

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            RolfMuller 10.07.2023, 14:03 Geändert 10.07.2023, 14:17

            Ich gebe zu, ich bin nicht ganz unvoreingenommen zum dritten Mal in den Ring zu Adonis Creed gestiegen. Etwas schade finde ich, dass Sly nach Unstimmigkeiten an der Entwicklung der Geschichte hier nicht mehr mit von der Partie ist. Das er aber noch lange nicht zum alten Eisen gehört zeigte er erst kürzlich in seiner eindrucksvollen Performance in der ersten Staffel von „Tulsa King“.

            Sei es drum, Hauptdarsteller (Michael B. Jordan) nahm hier auch auf dem Regiestuhl Platz und konnte sein ganz eigenes Ding machen. Mit Ryan Coogler, der das Skript verfasste (und unter dessen Regie er den starken ersten Teil der Creed-Reihe und den intensiven „Fruitvale-Station“ als Hauptfigur begleitete) erhoffte ich mir nun zumindest etwas Frische im Ableger der Rocky-Reihe. Leider wird aber mehr oder weniger dieselbe Story erzählt wie schon in den alten Teilen von Rocky. Adonis Creed ist ganz oben angekommen und tritt zurück. Und natürlich muss er im Ring dann mal noch was klarstellen, als sein alter Kumpel Damien (Jonathan Majors) aus früheren Tagen aus dem Knast entlassen wird und er mit Hilfe von Adonis den amtierenden Weltmeister aus den Socken haut. Es kommt zum Streit. Und so muss Adonis seine Handschuhe wieder überstreifen. Kennt man.

            Wirklich alles hier ist nicht schlecht. Vor allem Jonathan Majors als alter Freund und Widersacher gibt auch außerhalb des Rings eine gute Figur ab. Seine Zerrissenheit merkt man ihm an, ein getretener irgendwie trauriger Hund, der aber weiß wie man einstecken aber auch austeilen kann. Auch die Boxszenen sind dynamisch und weitaus besser als die früheren deckungslosen Boxbirnenkämpfe zwischen z.B. Drago und Rocky. Allerdings traut man sich auch hier nicht lange ohne Schnitt draufzuhalten, was den ersten Teil mit richtig starken langen Kampfsequenzen unter anderem auszeichnete. Das Schlimmste aber ist, dass „Creed 3“ uns ein düsteres Drama erzählen will, dabei aber nicht sonderlich überzeugen kann und fast schon in den Seilen hängt. Da fehlt es einfach an einer besonderen Tiefe und der letzten Konsequenz. Und im Verlauf leidet er auch an seiner Berechenbarkeit.

            Und für das Drama wird das Epische des Boxens geopfert. Selbst der Endkampf wird als visuell mitunter beeindruckendes Kammerspiel bebildert, verliert aber dadurch seine Energie. Kein Kommentator, der die Menge und uns nach vorne peitscht. Keine mitleidenden Gesichter. Keine Fans, die Partei ergreifen. Elektrisierende Gänsehautmomente wie es die alten Rocky-Teile zuhauf inne hatten habe ich hier leider komplett vermisst. Genau so wie ich Sly vermisst habe.

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              über Dagon

              Hingebungsvoller und liebenswerter QuastenflosserQuatsch von Stuart Gordon (u.a. "Reanimator", sein größter Erfolg war doch tatsächlich kein MetzelMovie sondern das Drehbuch zu "Liebling ich habe die Kinder geschrumpft, Sachen gibts) nach einer Story von H.P. Lovecraft.

              Nach dem ein Pärchen mit ihrem Boot verunglückt verschlägt es sie in eine mysteriöse Küstenstadt, wo nicht alles so ist wie es scheint. Zwischen richtig schlechten Tricks aber auch geil handgemachter Splatter Action begleiten wir Paul durch das Städtchen samt ihren seltsamen Bewohnern. Da reichen sich Frankenfisch, Nautilus-Nazi, Neptunoleon, Tentakel-Tina und viele mehr verschrobener Gestalten die Klinke in die Flosse. Die Atmosphäre ist richtig klasse und Gordon vermag den unheimlichen Ort durchaus mit starken Kompositionen zu bebildern. Ansonsten merkt man natürlich oft genug, dass der Taler nicht locker saß. Das macht hier aber der Wille und das Talent locker wett und sorgt letztendlich auch für den unwiderbringlichen Charme, den "Dagon" zu jeder Zeit ausstrahlt.

              "Dagon" ist ein richtig kurzweilig-vergnügliches Lovecraft-Abenteuer, mit viel Nass, viel Blut und noch mehr Herzblut. Ein vor allem gegen Ende turbulentes trashiges Tentakel-Spektakel, welches man jedem MovieMatrosen ans Herz legen kann, der nicht immer die anspruchsvollsten Häfen ansteuern will.

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                RolfMuller 05.07.2023, 13:44 Geändert 05.07.2023, 13:46

                Was für eine Überraschung! Nichtsnutz Clark schläft eines nachts neben seinen in der Mikrowelle befindlichen Spaghettis ein. Als er wieder aufwacht (Tage später, warum auch immer) ist er „Spaghettiman“. Er kotzt, kackt, blutet, verschiesst Spaghetti (Sexszenen blieben uns zum Glück erspart, wenn eine Nudel Nudeln verschießt, und wenn er niest sind es Schnupfnudeln, ok lassen wir das). Von da an versucht Carl sich für das Gute, also für das eigene Wohl einzusetzen, mit seiner Superkraft und einer Papiertüte überm Schädel zieht er notleidende Mitbürger ab.

                Das ist alles so dermaßen blöde, aber irgendwie mit Hingabe und Kreativität serviert, dass es auf Dauer richtig schwer fällt diesen Hartweizenhelden nicht zu mögen. Und nicht falsch verstehen, hier wird sicherlich nicht aus Scheiße Gold gemacht aber immerhin Nougat-Krokant. Für die wenigen Mittel bekommt man es tatsächlich auf die Reihe ein paar nette Spaghettiwitze auf die Gabel zu rollen und alles auch nicht zu beschissen aussehen zu lassen. Und das schmeckt sogar. Teilweise. Unter dem völlig hirnverbrannten Panne-Penne-Wahnsinn steckt dann doch tatsächlich noch eine Story, die eigentlich nicht wirklich schlechter als in handelsüblichen Superheldenfilmen ist. Irgendwie ne echt nette Superheldenparodie nahezu al dente mit einem Spirelli-Spralli in der Hauptrolle der uns zeigt, dass man mit Nudeln noch viel mehr anstellen kann, als sie zu vertilgen. Lang lebe die Nudel!

                6/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑
                2/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀

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                • 3
                  RolfMuller 05.07.2023, 12:41 Geändert 05.07.2023, 13:23

                  Was für eine Enttäuschung. Beginnt vielversprechend und atmet den herrlichen bekackt-beknackten Humor der „Hot Shots“ und „Nackte Kanone“-Filme. In dem Sinne sicherlich ein kleiner Wegbereiter indem auch immer die vierte Wand eingesetzt wird wie es aber auch eben schon die Pythons in z.B. „Ritter der Kokosnuss“ schon perfekt verstanden.

                  Aber ansonsten Junge Junge, die Riesenfleischtomaten sind halt einfach Riesenstyroporbälle die von links nach rechts und von rechts nach links durchs Bild kullern. Die haben ja nichtmal Gesichter oder irgendwas Cooles an sich. NEIN. Einfach nur lieblos dahingerotzte Pappmurmeln. Ich dachte echt hier wird eine geile spritzig-tomatensaftiges Splatterfest gefeiert. Ich meine dazu waren doch alle Zutaten da. Tolle Tomaten und dumme Menschen. Und dann passiert da echt nicht viel.

                  Es ist auch einfach kein Erzählfluss vorhanden. Da wird einfach ein Sketch an den nächsten gereiert, was auf Dauer extremst ablangweilt und annervt. Das ging mir dann doch durchs Tomatenmark und Bein. Vielleicht sollte ich auch langsam an solchen Folterfilm-Abenden auf Tomatensaft umsteigen oder mir einfach ne Wagenladung Tomaten holen und hier mit ein paar MP-Buddies das Ding neuverfilmen. Mit richtig viel Soße! Ich glaube das bekommen wir besser hin! Macht ihr mit?

                  5/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑
                  7/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀💀💀

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                  • OH JA! 😍 Die Liste kenn ich ja bereits, aber ist nach wie vor ein Quell voller Inspiration. 👌😆 Kenne da ja kaum einen Film von. Da ist sicherlich was für unsere nächsten Trash-Abende dabei (Der Puppenfilm springt mir da sofort ins Auge 😆). Bin gespannt was da noch für Perlen dazukommen.

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                      RolfMuller 03.07.2023, 20:00 Geändert 03.07.2023, 20:32

                      Die schrillen Vier (BenAffenleck, Der_Ryan_M, pischti, RolfMuller) … gehen bowlen 🎳

                      #1 THE BIG LEBOWSKI

                      Hachja, der Dude. Ich habe ihn mal wieder gesehen. Den Dude. Und es war mir wie immer eine Ehre und ein Vergnügen. Hab mich wie er in die Couch gelümmelt und obwohl ich mich an die meisten Gags erinnern konnte, brach ich immer noch in schallendes Gelächter aus. Er ist einfach lustig, der Dude. So wie er ist. Der Dude. Und verkackt entspannt. Und seine Kumpels erst, die völlig durchgeknallten Typen. Bridges und Goodman verschmelzen mit ihren Figuren regelrecht. Und obwohl die Charaktere und Gegebenheiten ebenso kurios, bizarr, fast albern daher kommen schaffen es die Coen Brüder einen diesen Scheiß tatsächlich glaubwürdig zu verkaufen.

                      Das ist die große Stärke von "echten" Komödien. Das ist die große Stärke der Gebrüder Coen. Die Figuren sind fast grotesk überzeichnet, aber nie beschleicht einen das Gefühl, dass sie nicht doch wirklich existieren können. Figuren aus dem Leben. Mit Herz, Humor und bowlenden Händen. Und einem Mittelfinger an der Hand, den er dieser verkackten „Müssen“, „Sollen“, „Haben“ Erwartungsgesellschaft mal ordentlich in den Arsch bohrt und dann unter die Nase hält. Ein bisschen mehr Dude in jedem von uns würde einfach allen gut tun. Danke Dude. Und bis bald!

                      Drink zum Film: Ein White Russian à la El Duderino 🥃

                      Ein White Russian Big Lebowski Style wird anders zubereitet. Der Dude hält sich halt einfach nicht an klassische Originalrezepte. Eiswürfel mit der Hand in einen Tumbler geben. Dann eine großzügige Menge Wodka und danach etwas weniger Kahlua ins Glas geben. Schließlich noch ein wenig flüssige Sahne hinzugeben und kurz verrühren. Nicht einmal das: in einer Szene verwendet der Dude sogar getrocknetes Milchpulver statt frischer Sahne. Das ist natürlich praktisch, muss man sich dann noch nicht einmal darum kümmern, ob man frische Sahne im Kühlschrank hat. Geschmacklich reden wir da aber lieber nicht drüber. Kurz gesagt: der Dude hält sich also weder mit Abmessen der Zutaten, noch mit dem Verrühren im Mixglas, noch mit dem leichten Schlagen der Sahne auf. Der Tumbler liegt ihm außerdem besser in der Hand als das filigrane Cocktailglas aus dem Originalrezept. Prost!
                      (Quelle:https://www.cocktail-lounge.net/)

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                        RolfMuller 27.06.2023, 17:44 Geändert 27.06.2023, 17:45

                        Jaja die Nostalgie! Als kleiner Stift war ich früher Riesenfan von Shaquille O´Neal. Shaq Attack war damals so etwas wie der Anti-Jordan. Er lebte nicht von seinem Ballgefühl und seiner Technik, sondern von seiner ultimativen Präsenz. Ein Panzer unterm Korb, der alles zerstört hat. Und berühmt-berüchtigt war für seine knallenden Dunks. Mitunter ließ er sogar direkt die Körbe dabei zersplittern. Es war selbst schwer ihn zu foulen, aber oft die einzige Möglichkeit ihn zu stoppen. Legendär war auch seine miese Freiwurfstatistik. Wenn er an der Freiwurflinie stand dachte man echt er würde das Wasser beim Pinkeln ausm Boot nicht treffen. Legendär.

                        Nur logisch dass spitzfindige Produzenten auf die Idee kamen den überaus populären Schrank von einem Basketballer in ein Kostüm eines DC-Superhelden zu pressen um ein wenig Kohle zu machen. Hat ja mit Michael Air Jordan als Kinoheld auch funktioniert ("Space Jam"). Für 16 Mille kurbelte man ein teilweise trashig-unterhaltsames aber auch teilweise peinliches Actionfilmchen herunter was bei Kritikern maßlos durchfiel und zum Mega-Flop avancierte. Shaq ist hier trotz einer Nominierung für die goldene Himbeere auch gar nicht das Problem, früher habe ich ihn durch die Unbedarftheit meiner strahlenden Kinderaugen geliebt, aber auch jetzt kann er in einigen Szenen ein gewisses Charisma an den Tag legen, weil er sich selber auch nie zu ernst nimmt. Schlimm wird es nur wenn er seinen Gummianzug überstreift und zu "Steel Man" wird. Und einen Helm übern Quadratschädel gezogen bekommt, der so mit die hässlichste Kopfbedeckung aller Zeiten darstellt. Wer zum Teufel winkt sowas durch?! Die Action ist meist ohne jegliche Dynamik und mit Pyroknallern von einer polnischen Silvesterfeier ausgestattet. Da krachts und funkts an jeder Ecke mörderlichst. Glaubwürdig ist da nix, aber eben doch mit ein wenig Charme behaftet. Die Story um ein Waffenhändlerduell ist ziemlich cheesy, und die Charaktere wetteifern alle darum wer denn die dümmste Sau auf der Mattscheibe ist. Irgendwie herrlich!

                        Definitiv bietet "Steel" eine Menge Angriffsfläche ihn in der Luft zu zerreißen. Aber andererseits sorgt er mit seiner hippen Steif- und Stumpfheit und seiner fast schon frech-fröhlichen Dummdudelei und für einige kuriose Momente, die einen belustigt aber auch ungläubig zurücklassen. So richtig böse sein kann ich dem Film aber nicht. Denn unter dem hässlichen Gummikostüm schlägt das Herz am rechten Fleck und lacht man über sich selbst.

                        6/10 TRASH-TONNEN 🗑🗑🗑🗑🗑🗑
                        5/10 FOLTER-FURUNKELN 💀💀💀💀💀

                        Hier gehts zur Folterliste:
                        https://www.moviepilot.de/liste/folterfilme-rolfmuller

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                        • 6 .5

                          "Die Brücke ist nicht hoch genug, da würde ich nicht springen, das könntest du überleben"

                          Max muss sein Gesicht immer gut verbergen, denn jeder der es sieht stirbt auf der Stelle. Damit kann und will er nicht länger leben. Bis er auf Alex trifft...
                          Eine völlig abwegige Ausgangssituation, durch die ich einen völlig abgedrehten und überzeichneten Horror-Flick erwartet habe. Doch weit gefehlt. Überraschenderweise entpuppt sich "Looks That Kill" als ein kleiner aber feiner Coming-Of-Age Streifen, der mich seltsamerweise komplett abgeholt hat.

                          Vor allem in Form der so wunderbar gezeichneten Alex (Jilia Goldani Telles), die nicht nur herrlich zynisch, tough und schlagfertig auftritt. Sondern auch empathisch und einfach verdammt süß ist!
                          Die Inszenierung ist für einen Indie-Film absolut in Ordnung und versteht es auch mit Hilfe des unverbrauchten Soundtracks einen durchaus emotional mitzunehmen. Die Dialoge zwischen Max und Alex sind richtig gut geschrieben und es schwingt immerzu eine besondere Melancholie und Ironie mit. Gestört hat mich eigentlich nur, dass einige Nebencharaktere einfach zu drüber sind, das reißt einen öfter mal raus aus dieser Grundehrlichkeit, die der Film ausstrahlt.

                          Ja ich gebe es zu. "Looks that Kill" hat mich ein wenig überrascht und verzaubert. Im Kern steckt da eine kleine ganz spezielle, herzzerreißende Liebesgeschichte, die sich nicht mit Gefühlsduselei und albernen Lebensweisheiten aufhält. Sondern einfach empathisch, witzig und schön ist. Richtig niedlich!

                          Vielen Dank an Kaiser für den Tipp!

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                            RolfMuller 20.06.2023, 10:09 Geändert 20.06.2023, 10:56

                            "Ich sehe tote Menschen"

                            Jedes Mal wenn ich "The Sixth Sense" schaue, habe ich ein wenig Angst, dass er einfach nicht mehr so gut ist wie beim ersten Mal...

                            Doch er wird in meinen Augen immer besser. Regisseur Shyamalan liefert in meinen Augen mit seiner dritten Regiearbeit überhaupt sein bestes Werk ab. Die Idee zum Film erarbeitete er sich selbst und konnte damit Produzenten von sich überzeugen. Was mich an Shyamalan nach wie vor begeistert ist nicht unbedingt seinen mitunter gnadenlosen Twist-Twister den er auf die Zuschauer loslässt, auch wenn dieser Überraschungseffekt hier am Ende so gut wie bei keinem anderen Film von ihm funktioniert, sondern die Melancholie die seine vor allem früheren Filme durchzieht.

                            Die Mystik ist immer in der greifbaren unmittelbaren manchmal schonungslosen Realität verortet. Oft versteht Shyamalan Begabungen, unheilvolle oder außerordentliche Ereignisse als Prüfung für den Menschen. Trauer, Selbstzweifel und Sinnfragen vermengen sich da ganz selbstverständlich mit der unterhaltsamen Main-Stream-Haltung die seine Filme an den Tag legen. Dieses emotional gehaltvolle Entertainment perfektioniert er mit "The Sixt Sense" und später auch mit "Unbreakable". Danach erreicht er das in meinen Augen leider nie wieder...

                            Bei "The Sixth Sense" greifen so viele Räder ineinander, dass ich eigentlich gar nicht genau weiß wo ich anfangen soll. Das Skript ist genial und Haley Joel Osment in der Rolle des Jungen Cole liefert in meinen Augen eine der stärksten Kinderdarstellungen der Filmgeschichte überhaupt ab. Zu Recht wurde er für sein vielseitiges Spiel dafür oscarnominiert. An seiner Seite agiert Bruce Willis als sein Therapeut fast schon zurückhaltend, aber eben ungemein empathisch und mit einer Seelentiefe die man von der Schweinebacke vorher überhaupt nicht gewohnt war. Und Bruce Willis ist vielleicht auch so charismatisch weil er eben nicht nur der Sprücheklopfer mit einer fetten Wumme in der Hand ist, sondern weil er eben auch etwas Liebevolles und eben Melancholisches in sich trägt. Unter Shyamalan kann er das zeigen und ausleben.
                            Und nach wie vor stellen sich bei mir die Nackenhaare auf, wenn Cole in Kontakt mit den toten Menschen gerät. Auch da beweist Shya einfach sein Gespür diese Szenen wohldosiert einzupflegen, heraufzubeschwören und sich ohne Effekthascherei entladen zu lassen. Er kann einen regelrecht hineinziehen in das Geschehen.

                            "The Sixth Sense" ist für mich nicht nur ein perfekt erzählter Mystery-Thriller, sondern bewegt mich auch immer wieder emotional. Ein Film über eine besondere Fähigkeit und den Mut damit umzugehen. Aber vor allem mit der Erkenntnis, dass die größte Gabe eines jeden Menschen ist Verluste, Ängste und Schicksale zu akzeptieren...

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                              RolfMuller 10.06.2023, 15:08 Geändert 11.06.2023, 10:17

                              Eins vorweg. JLO ist hier ja echt noch unfassbar fit und überzeugt mit einer guten Präsenz. Nachdem viele ältere Herren von damals in den letzten Jahren versuchen das Actionkino vorm Untergang zu retten, scheint JLO es nun gemeinsam mit Netflix zu versuchen sich als betagte Action-Heldin zu etablieren.

                              Die Kameraeinstellungen passen, der Soundtrack auch und die Regisseurin Niki Caro ("Whale Rider") kann inszenieren. Nur aber eben keine Action. Zerschnibbelt und nicht wirklich in sich flüssig können die Actionszenen in diesen Actionfilm meistens nicht wirklich überzeugen. Das sagt fast schon alles! Daneben wird eben auch nicht viel geboten. Eine Handlung die man gefühlt schon 1000mal gesehen und erlebt hat. Eine scharfe Scharfschützenmutti die ihr Kind vor bösen Typen beschützen will... Ausgedehnt auf fast 2 Stunden bleibt der Handlungsverlauf gänzlich überraschungsfrei und aufgrund des mauen Drehbuchs fällt es auch schwer sich irgendwie mit irgendjemanden zu identifizieren. Da werden Emotionen gezeigt, die man so einfach nicht greifen kann. JLO macht ihre Sache gut und scheint nicht nur gegen die bösen leider viel zu blassen Typen mit Obermotz Joseph Fiennes zu kämpfen sondern auch gegen ihren eigenen Film.

                              "The Mother" ist generisches geriatrisches Grabbelkistenkino aus der Auswertungsschatulle von Netflix. Behäbig und einfallslos. Ein durchschnittliches und uninspiriertes Fließbandflick. Am schlimmsten ist dabei noch, dass "The Mother" schon jetzt einer der erfolgreichsten Netflix-Filme aller Zeiten ist. Na mal schauen wie dann die Töcher geraten...

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                                RolfMuller 10.06.2023, 14:46 Geändert 10.06.2023, 15:21

                                DAS GROSSE MOVIEPILOT TURMSPRINGEN

                                Nach dem hier einer nachm anderen aus meiner Buddyliste aufm Turm gekraxelt ist und dabei größenteils löbliche Worte aufn Zettel geschmiert und in den Sneaker gelegt hat, habe ich mich auch mal nach oben begeben. Und ich hab verdammt nochmal eine scheiß Höhenangst. Vor ein paar Jahren habe ich mich zum "Bud & Terence-Festival" nach ein paar angstlösenden Getränken ganz cool aufs Riesenrad getraut. Als es dann aber langsam nach oben ging, fing es sofort an zu drehen und die Pumpe schlug bis zum Anschlag. Tja ich gebs ungern zu aber ich hab die Mittelstange der Gondel umgklammert und mit Augen zu aufm Boden gekauert und zu Gott gebetet dass die Fahrt ein Ende findet. Dieses Gefühl der Höhe vermittelt "Fall" eben auch ungemein effektiv. Mehrmals habe ich mich dabei ertappt wie mir selbst auf dem Sofa schwindlig wurde und es mir fast die Füße unter dem Boden wegzog. Wirklich klasse umgesetzt.

                                Da stört mich nicht einmal die stumpfe Story die ja eh nur Mittel zum Zweck ist, die von 2 jungen Hupfdohlen erzählt die auf nen wackligen Turm kraxeln wollen. Die Instant-Instabitches hätte man ruhig ein wenig besser ausarbeiten können. Die gingen mir dann mit dem Beziehungsgesäusel etc. auf Dauer doch ein wenig auf den Wecker. Und der Twist am Ende ist einfach mal 1:1 geklaut aus "47 Meters Down".

                                Egal, am Ende zählt ob die Knie zittern, ob einen der Schweiß ausbricht und die Pumpe anfängt zu flattern. Und das schafft der Film auf jeden Fall. Wer noch nicht aufn Turm war der sollte es ruhig mal wagen. Es muss ja nicht immer das Riesenrad sein.

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                                  Regisseur Peter Torwarth, der nach seiner Kult-Komödie „Bang Boom Bang“ fast in Vergessenheit geraten ist, versucht uns mit der Finanzspritze von Netflix wieder kräftig anzufixen. Mit „Blood Red Sky“ (ebenfalls von Netflix finanziert und der erfolgreichste deutsche Film bei Netflix bis jetzt überhaupt, ja sogar erfolgreicher als „Im Westen Nichts Neues“) zeigte er vor geraumer Zeit schon seinen Hang zum düsteren Stoff und sein handwerkliches Geschick in Sachen Action-und Spannungspassagen. Mit „Blood & Gold“ scheint Peter Torwarth nun vollends zu machen, worauf er Bock hat. Angelehnt an die „Inglorious Basterds“ von Quentin Tarantino versucht Torwarth aber seinen eigenen Weg zu gehen und präsentiert uns ein völlig losgelöstes Actionvehikel, indem ein Deutscher Nazis jagt. Klingt komisch ist aber so.

                                  Ziemlich schnell wird klar, dass sich „Blood & Gold“ zu keiner Zeit ernst nimmt, zu plakativ und klischeebeladen sind die Figuren, zu plump und billig die Handlung. Eine SS-Truppe legt sich mit einer Dorfbevölkerung an, die einen Goldschatz versteckt. Mittendrin ein desertierender deutscher Soldat, der um jeden Preis überleben will um seine Tochter wieder zu sehen... joah das wars. Mehr ist nicht. Aber das reicht aus. Um eine Handmade Spaßgranate zu zünden. Regisseur Peter Torwarth fühlt sich sichtlich wohl in dem Genre indem er handwerklich überzeugende Actionsequenzen abliefert und mit Westernmotiven (vor allem akustisch) kombiniert. In der Hauptrolle überzeugt der mehrfache Rhönradturnweltmeister Robert Maas vor allem in physischer Hinsicht. Ein kerniger Typ, den man hoffentlich jetzt öfter mal in der Mattscheibe zu sehen bekommt. Das Highlight ist allerdings Alexander Scheer als halbgesichtiger SS-Führer. Seine völlig überstilisierte Darstellung als sadistisches Sackgesicht macht einfach Laune und man hofft inständig dass ihm einer das braune Fell über die Ohren zieht.

                                  Hin und wieder etwas zu viel zu Quentin rübergeschielt, aber doch mit stahlharten Eiern in der Hose zieht Torwarth sein Ding durch und liefert uns ein kleines actiongeladenes Genreschmankerl ab. Mich freut es vor allem, mal so etwas aus Deutschland zu sehen.

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                                    RolfMuller 22.05.2023, 22:22 Geändert 22.05.2023, 22:24

                                    Trashmob 2

                                    Mein erster Trashmob und dann noch eine Science-Fiction Perle aus den 60er Jahren. Da kann doch nix schiefgehen?!

                                    Doch zu Beginn gaben sich beim Doktorantendiskurs Doktor Dröge und Doktor Lahmarsch gleichmal die Klinke in die Hand. Aber so is das nun mal mit den alten Perlen. Die müssen eben erst einmal sorgfältig entstaubt werden. Und als dann das Portal der Zeit mit nem gewievten Affengriff auf der Klimpertastatur geöffnet wurde und die „Reinscheißenden“ äh „Zeitreisenden“ in einen Monitor sprangen, machte sich die Vorfreude und ein breites Grinsen in meinem Gourmetgesicht breit... Was ein realistischer Effekt, der mich fast in meinen eigenen Fernseher jumpen ließ. Niedlich! Dass irgendwas mit der Zeit nicht stimmte merkte ich auch recht schnell. Denn diese verging einfach nicht...

                                    Und das obwohl dann in Bastis Barbie-Bastelstube immer mehr der Bär abging. Die Kulisse war alleine schon der Hammer! 2071 setzen sich dann also erwachsene Superhirne auf Kita-Stühle, um in ihrem bonbonbunten Experimentierquartier scheiss schlauen Schabernack zu betreiben. Da werden dann seltsame Bondage Boys Androiden zusammengeklöppelt und ne fesche Abrissbumsbirne draufgeschraubt. Herrlich! Dazu gesellt sich der ehrenamtlich geführte Modellbauverein Matthias der den Zuschauern mal so richtig zeigt wie ne geile Eisenbahnplatte auszusehen hat. Da wurde geleimt, gemalt, gekritzelt, und gekleckert. Die liebevolle Dekokreation kann man nur mögen. Nicht nur zu Weihnachten.

                                    Dazu gesellt sich das musikalische Mumpitzorchester, welches nervige Fahrstuhlmusik gekonnt variiert und frisch interpretiert auf eine ganz neue Art und Scheisse. Was ist diese Musik ätzend.
                                    Als mein Gourmetgesicht die Transformation zur gratinierten Gulaschkanone fast abgeschlossen hatte holte mich dann aber die Massenschlägerei nochmal richtig aus meiner Nahtoderfahrung. Da ging dann richtig die Post ab. Ein Riesenspaß inklusive Schrottwichteln, Telekinesiotapes, Gummigekloppe und völlig verschmortem Kabelgekabbel. Was ein Wahnsinn! Und auch die Darsteller laufen dann zu höchstlächerlicher Höchstform auf als im nervenzerrenden Finale Raketenroulette gespielt wurde und die Zuschauer dabei schon verloren hatten.

                                    Umso überraschender dass die Story an sich echt clever und in gewisser Weise wegweisend war und einen am Ende ein Twist inklusive imposanten Schnittgewitter erwartet. Und so richtig böse kann man da nicht sein, dafür ist das alles mit so viel Hingabe und Liebe inszeniert und hingeschmiert, da sitzt der Taler nicht locker aber das Herz am rechten Fleck.

                                    Die „Time Traveler“ sind wie ein bunter ideenreicher Jahrmarkt, an dem man für die geilsten Buden zu lange in der Schlange stehen muss. Aber dann fetzt es dennoch. Irgendwie. Einfach viel zu charmant um es scheiße zu finden.

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                                      RolfMuller 31.03.2023, 14:42 Geändert 31.03.2023, 14:44

                                      Herrlicher Kaufladen-Quark!

                                      Basierend auf der niederländischen Supermarktserie Vakkenvullers spielen sich auch bei der deutschen Amazon Prime Produktion"Die Discounter" mitunter urkomische Sachen ab. In der "Mockumentary" geht es in der Filiale von Feinkost Kolinski in Hamburg Altona drunter und drüber. Der Humor in der Serie lebt vor allem vom Improvisationstalent und dem Charme der Darstellerriege. Gerade Merlin Sandmeyer (den ich sonst nur mit fettem Schnupfen sitzend neben Günther Jauch aus der Werbung kenne) in der Rolle des Sicherheitschefs Jonas ist einfach nur zum Schießen.

                                      Die Parallelen zu Stromberg sind unverkennbar und der Witz funktioniert ähnlich gut wie Strombergs Büro-Brüller. Allerdings fehlte mir im Vergleich zu Stromberg eine gewisse Tiefe der Charaktere, denn überraschenderweise haben bei Stromberg auch hin und wieder ernste Szenen funktioniert. "Die Discounter" aber verstehen sich eh nur als großer Wanderzirkus, der auf der Stelle steht. Da schwingt neben einer Menge Schadenfreude, Albernheiten auch ein paar Wahrheiten mit, die das Absurde dann nur noch greifbarer und lustiger machen. Die zweite Staffel überdreht dann gegen Ende fast ein wenig und mir gefiel die erste insgesamt sogar etwas besser. Die Highlightfolge liegt aber in Staffel 2 die mit der Anti-Agressionsfolge einfach nur voll in mein Zwerchfell und auch voll ins Schwarze trifft.

                                      Am besten schaut ihr euch die Serie einfach mal selber an. Und stellt euch abschließend die Frage. Was macht das jetzt mit mir? 😆

                                      Vielen Dank an Dirk und auch Ryan fürs Anheizen! 🔥🔥🔥

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                                        Ich liebe die Spiele und hatte im Vorfeld arge Bedenken der Serie gegenüber was die Rollenverteilung angeht. Allerdings ist das auch eine der größten Stärken der Serienumsetzung. Pedro Pascal als Joel und Bella Ramsey als Ellie haben mich nicht gleich von Beginn weg aber über die Dauer absolut überzeugt. Beide harmonieren gut miteinander und verleihen ihren Charakteren genug Tiefe und Ausdrucksstärke.

                                        Und an der Serie sieht man auch einfach wie verdammt gut die Spiele erzählt sind. Denn (Zum Glück) weicht man kaum von der Story ab und viele Szenen werden fast deckungsgleich abgehandelt. Klar ist aber auch dass die Serie nie die Intensität der Spiele erreicht bzw. erreichen kann. Gerade der Beginn des Spiels zählt für mich zu den absoluten Highlights meiner Gaming-Zeit. Gelungen ist, dass dennoch ein wenig Mehrwert geliefert indem man unter anderem mehr über den Ausbruch der Pandemie, über Nebencharaktere oder auch die Geburt von Ellie erfährt. So hat fast jede Folge einen in sich eigenen Flow und sorgt so für ein wenig Abwechslung. Die dritte Folge ist z.B. toll erzählt und hinterlässt durchaus seine Wirkung ist für das große Ganze aber nahezu unerheblich. Dadurch weicht man auch zu sehr von der Essenz der Serie ab, nämlich der Beziehung von Ellie und Joel, mir hätte da eine etwas gestrafftere Erzählweise die noch dichter an den Hauptcharakteren noch besser gefallen.

                                        Wie man es von HBO gewohnt ist, kommt auch hier handwerkliches Geschick, gut geschliffene Dialoge, gutes Schauspiel und eine starke Insznierung zusammen. Auch wenn manches etwas zu "künstlich" wirkt ist hier einfach ungemein viel Qualität enthalten.

                                        Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit der Umsetzung und gerade die Rollenwahl ist im Nachhinein richtig gut getroffen. Ich finde ja den zweiten Teil der Spielereihe noch besser als den ersten. Somit bin ich gespannt was auf uns zukommt und hoffe dass man es ähnlich aufwickelt und vor allem dass die zweite Staffel auch eine ähnliche Aussage und Wirkung hinterlassen wird. Ich hoffe die Macher haben auch die Eier dazu...

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                                          RolfMuller 22.03.2023, 10:50 Geändert 22.03.2023, 10:50

                                          Ein Alptraum aus Blut, Schlamm und Dreck. Krieg dargestellt als das was es ist. Entmenschlichung. „Im Westen Nichts Neues“ zeigt das auf grausame Art und Weise offensichtlich auf. Jeder Figur wird hier sprichwörtlich das menschliche Wesen abgezogen bis nur noch ein Klumpen aus blutigen Fleisch, geschundenen Knochen, Depression und Leere übrig bleibt.

                                          Dahingehend unterscheidet man sich von der Romanvorlage von Remarque und von der ersten Verfilmung von Milestone. Denn Hoffnung findet hier keinen Platz. Mehrere Szenen die den Figuren Halt und geben und beim Zuschauer einen Anflug von Zuversicht erwecken werden hier außer Acht gelassen. Ich finde gut, dass Regisseur Edward Berger und sein Team den Stoff etwas variieren, ihn mit der nicht immer historisch genauen politischen Abwicklung etwas spannender gestalten und den Finger eigentlich permanent in der Wunde behalten. Das macht ihn etwas konsequenter und von seiner Botschaft nicht minder beeindruckend.

                                          Mit seinen fast schon kunstvoll erlesenen und atmosphärisch dichten Bildern im Wechsel mit dynamischen One-Shot Montagen erinnert er handwerklich an „1917“ von Sam Mendes. Wirkt aber in seinem Grundtenor noch bedrohlicher, abgründiger und dreckiger. Die vorwiegend deutsche Schauspielerriege macht durch die Bank einen klasse Job und die Synchro die zwar nicht immer einwandfrei zu verstehen ist, pusht die Authentizität noch weiter in die Höhe. Dröhnende Klänge sorgen permanent für Unruhe bevor sich dann immer wieder der Bombenhagel und endlos wirkende Salven von Schüssen und Schreien den Weg fast qualvoll in die Ohren des Betrachters schrauben.

                                          "Im Westen nichts Neues" lässt einen mental angeschlagen, ratlos aber auch beeindruckt zurück. Die deutsche Netflix-Produktion bringt es handwerklich überragend und inhaltlich ungemein schmerzvoll auf den Punkt. Krieg ist scheiße. Krieg ist unmenschlich. Und Krieg ist immer sinnlos und wird das auch immer sein.

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                                            RolfMuller 10.03.2023, 11:52 Geändert 10.03.2023, 13:31

                                            Der fast perfekte Blockbuster!

                                            Die Invasion der Aliens auf der Erde ist so fantastisch und glaubhaft inszeniert, da reißt einen förmlich selbst der Boden unter der Couch auf und man wähnt sich mittendrin in dem Spektakel was da Regisseur Steven Spielberg auf uns losgelassen hat. Doch nicht nur handwerklich kann der Film überzeugen sondern auch mit seinen Charakteren, die eben nicht klischeebehaftet gezeichnet sind. Die Familie, die im Fokus steht, hat mit Problemen zu kämpfen und ist zu Beginn alles andere als ein Sympathieträger. Diese Natürlichkeit aber hebt die Spannung enorm und man fiebert in den vielseitig inszenierten und mit opulenten Bildern bestückten Weltallkriegsfilm mit der Familie mit.

                                            Nur gegen Ende traut sich Spielberg dann schlussendlich nicht die letzte Konsequenz zu und er stellt den familiären Zusammenhaltsgedanken, der seine ganze Filmografie mehr oder weniger durchzieht, etwas zu sehr in den Fokus. Das hätte für mich durchaus grimmiger sein können.

                                            "Krieg der Welten" ist für mich allerdings feinstes Blockbusterkino was sich nicht nur in einem Effektespektakel verliert, sondern eben auch richtig gut, effizient, stimmig und authentisch erzählt ist. Das was vielen vielen Blockbustern heutzutage eben völlig abgeht. Der steigt in meiner Gunst mit jeder neuen Sichtung.

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                                              RolfMuller 28.02.2023, 09:18 Geändert 28.02.2023, 09:34

                                              Überlanger Hokus-Pokus-Fidi-Stuss mit ein wenig Herz und noch weniger Spannung! Da Christopher B. Landon („Freaky“, „Happy Deathday“) auf dem Regiestuhl Platz nahm habe ich mir doch ein wenig was erwartet. Die Story liest sich grundlegend erstmal nicht uninteressant, indem eine Familie in ein Haus einzieht indem der Geist „Ernest“ wohnt, der sich nicht an sein eigenes Ableben erinnern kann. Da hätte man eine Menge daraus machen können und der Beginn ist noch recht vielversprechend indem vor allem das Social Media Life recht gewitzt durch den Kakao gezogen wird.

                                              So richtige Spannung will sich aber nie und auch nicht in der Klärung des Ablebens von „Ernest“ einstellen, was auch daran liegt dass man nebenher noch ein Familiendrama erzählen und die Lachsalvenkanone zünden will. In allen Belangen gelingt „We have a Ghost“ leider nicht wirklich. Und wie gern ich doch David Harbour seit „Stranger Things“ sehe so funktioniert er hier in der Rolle des bedröppelt dreinschauenden Geistes für mich überhaupt nicht. Und das ist auch das große Problem, es will sich zwischen der Familie und dem Geist einfach keine Chemie einstellen, so läuft vieles einfach ins Leere.

                                              „We have a Ghost“ kann man als Familienfilm noch durchwinken und überzeugt zumindest teilweise in seinem Humor, mit seinen Charakteren und in seiner Aussage. Ist aber im Endeffekt viel zu lang, zu kitschig und zu plump.

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                                                  Hereinspaziert! Hereinspaziert!

                                                  Zur großen Ausstellung von Guillermo del Toro. Ja erzählt wird hier nicht viel. Ja spannend ist hier gar nichts. Aber was für tolle Bilder, was für eine elegant-anmutige Atmosphäre. Ein Ausstellungsstück ohne große Aussagekraft. Magisch aber ohne Zauber! Eine Rakete ohne Zunder! Eine Jahrmarktsschießbude ohne Treffer! Ein wunderschönes Los mit einer Niete drin. Ein grandioser Bilderbogen ohne Spannung. Aber es gibt was zu sehen! Das wars!

                                                  Hereinspaziert! Hereinspaziert!

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                                                    RolfMuller 27.01.2023, 12:25 Geändert 27.01.2023, 12:44
                                                    über Close

                                                    Wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke, dann war diese sicherlich nicht frei von Problemen, aber die Welt um einen herum wirkte oft aufregend, leicht und unbeschwert zugleich. Dieses Gefühl der Sorglosigkeit und der naiv-träumerische Flow mit dem man in den Tag hineinlebte ist vielleicht das was ich heute am meisten vermisse. Dieses unbedarfte, spontane, unvoreingenommen Entdecken endet oft mit der eintretenden Pubertät und mit dem Zwang der damit einhergeht sich in der Gesellschaft zu fügen und Rollenbilder einzunehmen um den umliegenden Erwartungen gerecht zu werden.

                                                    "Close" vom belgischen Regisseur Lukas Dhont behandelt in seinem herzzerreißenden Coming-of-Age-Drama genau das. Rémi und Léo sind die dicksten Kumpels und verbringen gefühlt jede freie Minute miteinander. Als beide dann auf eine weiterführende Schule wechseln wird diese große Verbundenheit und innige Vertrautheit der beiden als homosexuelle Beziehung angesehen. Fortan geht es darum sich im Klassen- und Gesellschaftsgefüge zu orientieren und sich zu behaupten und die dicke Freundschaft gerät ganz schnell auf ganz dünnes Eis und droht zu zerbrechen...

                                                    Lukas Dhont erzählt sein Drama sehr empathisch und herzlich, aber unkonventionell. Immer ganz nah bei den beiden Jungs zeigt er vor allem in der ersten Hälfte wunderbar bebildert eben jene Verträumtheit und erfrischende Energie der Kindheit und des Aufwachsens in einem intakten Umfeld. Er verfällt dabei nie in Kitsch oder Stereotypie. Mit hoher Authentizität erzählt Dhont rein über die Gefühlsebene. Gefühle, die ausgelebt werden dürfen, die unterdrückt werden müssen, die sich anstauen und die einen verunsichern. Die Spannungskurve speist sich rein aus den Emotionen aller Akteure. Das ist hervorragend gespielt. Und sorgt im Endeffekt dafür dass ich mit stechendem Herzen und verheulten Augen im Kinosaal saß. "Close" ist lebensnah, sensibel, empathisch und tieftraurig. Ein Film über eine Freundschaft mit einem dicken Band. Doch auch jedes dicke Band reißt wenn zu viele daran herumreißen. Und manchmal lassen wir es auch los, nicht weil wir wollen, sondern denken wir müssten oder sollten...

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